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Die Geschichte des Handballsports - Finale Olympia 1996

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Bericht zum Männerfinale der Olympiade 1996

Gold für Koatien


Szene aus Finale Velimir Kljaic vom Bundesligisten TUSEM Essen, den die Kroaten für sieben Wochen verpflichtet hatten, führte das Team des Vizeweltmeisters durch ein 27:26 (16:11) über Schweden vor 35.000 Zuschauern im Georgia Dome von Atlanta zum ersten kroatischen Gold in der Olympiageschichte. Schweden verpaßte wie in Barcelona 1992 den Gewinn der Goldmedaille. Die Generation um den in Kiel spielenden Magnus Wislander konnte nach dem WM-Gewinn 1990 und dem EM-Titel 1994 die Titelsammlung nicht komplettieren.

Die Kroaten schockten die Schweden mit einem Blitzstart. Schnell hieß es 5:1, und der Außenseiter bestimmte die Szenerie. Das Team wirkte diszipliniert, bissig, zielstrebig und war im Angriff viel variabler als der Gegner. Über 7:2 und 11:6 gingen die Kroaten mit einem 16:11 in die Halbzeit, allerdings gegen ein schwedisches Team, das lange von allen guten Handball-Geistern verlassen war. Offenbar waren die Skandinavier der Aufgabe in der ersten Hälfte nervlich nicht gewachsen.

Trainer Bengt Johansson stellte nach der Pause taktisch um. Doch auch dieses Mittel half nicht. Die Aufholjagd gegen die coolen und ausgebufften Kroaten gelang nicht ganz. Sie hielten über 20:13 und 22:17 zunächst eine klare Führung, gerieten zwar beim 24:23, 26:25 und 27:26 noch einmal in Gefahr, wurden aber verdient Olympiasieger. Erfan Smajlagit, Goran Perkovac und Bozidar Jovic (alle 6) waren die erfolgreichsten Werfer bei den Kroaten, bei den Schweden trafen Peer Thorsson (8) und Erik Hajas (7) am besten.

aus der Rheinpost vom 4. August 1996