In vielen Ländern der Welt breitete sich der Feldhandball rasant aus, nur im Norden Europas verlief diese Entwicklung zögernd, und das aus verständlichem Gründen: die klimatischen Bedingungen in Schweden, Dänemark und Finnland engten die zeit, in der auf dem Großfeld gespielt werden konnte, doch sehr ein. Diese Länder halfen sich dadurch, dass sie das Handballspiel kurzerhand in überdachte Spielfelder - also in große Sporthallen - verlegten.
Länderspiel Deutschland - Schweden vor 40.000 Zuschauern (1954)
Mit den Regeln des Feldhandballs kam man in der Halle aber nicht mehr zurecht. Das Spielfeld mußte verkleinert, angepaßt und verändert werden. Die Unabhängigkeit vom Wetter brachte den Spielern zusätzliche Sicherheit und dies bewirkte, dass die Spielszenen abwechslungs-, trickreicher und raffinierter wurden. Auch das Tempo spielte eine immer größere Rolle. Die Schweden und Dänen bewiesen, dass ohne störende Witterungseinflüsse im Handball alles möglich war und ist.
Die Entwicklung des Feldhandballs, der gerade erst populär geworden war, erhielt dadurch einen argen Dämpfer. Zwar wurden der Feld- und der neue Hallenhandball zunächst gleichwertig behandelt. Doch im Laufe der Zeit zeigte die Entwicklung immer mehr zum Hallenhandball. Höhepunkt ware die Anerkennung des Spiels als olympische Disziplin. Bei der Olympiade in München 1972 gab es die letzte Klärung. Wer nun von Handball sprach, meinte Hallenhandball.
So verblaßte der Stern des Feldhandballs allmählich. Bereits 1966 fand die letzte Weltmeisterschaft statt und der letzte Deutsche Meister im Feldhandball wurde 1975 ermittelt.