Das Handballspiel ist eine im 20 Jahrhundert in Deutschland entstandene Sportart, die in ihrem frühen Stadium zunächst nur als Feldhandball vorkam. Heute jedoch wird Handball fast ausschließlich in der Form des Hallenhandballs gespielt. Obwohl der Geburtstag des Handballspiels genau auf den 29. Oktober 1917 datiert werden kann, ist die Sportart keineswegs aus dem "Nichts" heraus entstanden.
Handballähnliche Spiele werden bereits seit der Antike in der ganzen Welt gespielt. So berichtete Homer bereits im 8. Jahrhundert v. Chr. in seiner "Odyssee" vom Uraniaspiel der Griechen. Später berichtete der Arzt Claudius Galenus (130 - 200 n. Chr.) von einem Ballspiel der Römer namens "Harpaston". Eine weitere Nennung wurde von Walter von der Vogelweide (1170-1230) geschichtlich Hinterlassen. Der Minnesänger rühmt in einem seiner Lieder ein Fangballspiel.
Aber die eigentlichen Vorformen des Handballspiels entwickeln sich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Es sind zunächst Treibballspiele gegen oder über eine Grenze (Grenzball, Raffball). Es folgen Spiele auf Körbe oder gegen Netze (Deutscher Netzball, Korbball, Turmball), dann Spiele auf Tore ohne Ballführung. Es durfte hierbei nicht mit dem Ball gelaufen und dieser nur drei Sekunden gehalten werden (Handball 1906 in Schweden, Neuer Raffball, Torball).
Es folgten Spiele auf Tore mit Ballführung. Es war dabei erlaubt mit dem Ball drei Schritte zu laufen oder ihn drei Sekunden zu halten (Hazena aus Tschechei, Deutsches Handballspiel für Frauen von Max Heiser am 29.10.1917 und schließlich das deutsche Handballspiel für Männer von Karl Schelenz). Die Schaffung der Männerregeln 1919 gibt den Startschuß für eine stürmische Aufwärtsentwicklung des Handballs.